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Deutsches Staatstheater Temeswar

Das Käthchen von Heilbronn

von Heinrich von Kleist

Regie: Clemens Bechtel

Zum Autor

Heinrich von Kleist ist 1777 in Frankfurt an der Oder in einer pommerschen Adelsfamilie geboren. Seiner Familientradition getreu begann er 1792 eine militärische Karriere, die er nach sieben Jahren aufgab, um sich dem Mathematik-, Physik-, Jura- und Volskwirtschaftsstudium zuzuwenden. 1802 entscheidet er sich für die schriftstellerische Laufbahn, somit wurde er als Dramatiker, Erzähler und Publizist bekannt. Gegen Ende seines Lebens war er Mitherausgeber der Kunstzeitschrift Phöbus.

In Wannsee bei Berlin begeht Kleist Selbstmord 1811: "...die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war." Seine wichtigsten dramatischen Werke sind: Die Familie Schroffenstein; Der zerbrochne Krug; Robert Guiskard, Herzog der Normänner; Amphitryon; Penthesilea; Das Käthchen von Heilbronn; Die Hermannsschlacht; Prinz Friedrich von Homburg.

Zum Stück

Friedrich Wetter Graf vom Strahl wird vor dem Femegericht angeklagt, das 15-jährige Käthchen mit Zauberei an sich gefesselt zu haben. Vom Strahl versichert jedoch, nichts zum Zustand des Mädchens, das ihn auf Schritt und Tritt verfolgt, beigetragen zu haben, doch ist er von Käthchens Reiz nicht unberührt geblieben.

Inzwischen erhebt Kunigunde von Thurneck Ansprüche auf Wetters Herrschaft in Stauffen. Sie will allerdings nicht nur das Land, sondern auch den Mann. Wetter lässt sich von ihr täuschen und macht ihr einen Heiratsantrag, zumal er somit die Prophezeiung eines Engels aus einem früheren Traum erfüllt sieht, wonach er die Kaisertochter heiraten werde. Kunigunde entpuppt sich jedoch als künstliches Phantom: ihre Schönheit und Jugend sind das Resultat von kosmetischer Chirurgie und chemischer Behandlung. Berechnend, intrigant und machtgierig, erkennt sie in Käthchen die Rivalin und schreckt auch vor einem Mordversuch nicht zurück.

Doch Käthchen hatte auch eine Vision, in der ihr ein Engel den Grafen Wetter vom Strahl als Geliebten prophezeit hatte. Dies verleiht ihr Mut und schier übersinnliche Kräfte. Somit lässt sich das Mädchen nicht abschütteln und warnt Wetter vor einem nächtlichen Angriff auf Kunigundes Burg.

Doch ehe sich Käthchens himmlische Vision erfüllt und sie als Katharina, Prinzessin von Schwaben, vor den Traualtar tritt, muss sie eine "Feuerprobe" bestehen...

Das Käthchen von Heilbronn ist 1808 entstanden und wurde 1810 in Wien uraufgeführt. Mit diesem Stück schrieb Kleist eine der schönsten und rätselhaftesten Geschichten der Weltliteratur.


Premiere: 28. September 2007 19:00

Besetzung

Der Kaiser
Georg Peetz (a. G.)

Friedrich Wetter, Graf vom Strahl
Boris Gaza

Gottschalk, der Knecht
Horia Săvescu (a. G.)

Brigitte, Haushälterin im gräflichen Schloss
Ida Jarcsek-Gaza

Kunigunde von Thurneck
Christine Cizmaș

Rosalie, die Kammerzofe
Andrea Nistor

Theobald Friedeborn, Waffenschmidt aus Heilbronn
Harold Schmeltz

Käthchen
Olga Török
Sînziana Nedin

Maximilian, Burggraf von Freiburg
Radu Vulpe

Der Rheingraf vom Stein, Verlobter Kunigundes
Ciprian Lungu

Eginhardt von der Wart
Rareș Hontzu

Contele Otto von der Flühe, Rat des Kaisers
Alex Halka (a.G.)

Richterin
Dana Borteanu
Gabriella Kereszturi

Cherubim 1
Daniel Ghidel

Cherubim 2
Ina Ionescu

Schauermann
Iosif Csorba
Dramaturgie
Lucian Vărșăndan

Soufflage


Regie
Clemens Bechtel

Choreographie (als Mitarbeiterin)
Liana Iancu (a.G.)

Choreographie
Clemens Bechtel

Sprecherzieherische Betreuung
Simon Schlingplässer


Inspizient
Laurence Rippel

Pressestimmen

""Oldies but goldies" – So die heimliche Reaktion aus den Zuschauerrängen bei der ersten Premiere der neuen DSTT-Spielzeit. Denn zu sehen war "Das Käthchen von Heilbronn" des Heinrich von Kleist. (...) Über die Bühne geht ein richtiger Action Thriller mit Duellen, Mordanschlägen, Intrigen und Verrat. (...) Der deutsche Gastregiesseur Clemens Bechtel weist mit allen Mitteln auf Kleist Modernität hin. In den Mittelpunkt wird hier das Unzeitliche, die ganze Kraft und Schönheit der deutschen Sprache gestellt. Die stärksten Akzente in dieser Inszenierung setzt der talentierte DSTT-Nachwuchs: Allen voran Boris Gaza, der als Graf vom Strahl einen sprachlich ausgefeilten Part bringt. Christina Cizmaş, die Noch-Schauspielstudentin, spielt die Kunigunde von Thurneck emotional und mit betonter Körperlichkeit. In der Doppelrolle des Käthchens abwechselnd Sînziana Nedin als Gast und Olga Török, grazil und mädchenhaft."


aus: DSTT-Premiere: Ein Fest der deutschen Sprache, von Balthasar Waitz, in: Banater Zeitung, 3. Oktober 2007

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