Das Deutsche Staatstheater lädt das Publikum ein, die neueste Produktion seines Repertoires zu sehen - Der Diener zweier Herren, eine Commedia dell'arte des großartigen Carlo Goldoni, inszeniert von Niky Wolcz auf unserer Bühne. Die Premiere findet am Samstag, den 23. März 2024, ab 19.30 Uhr statt, die nächste Aufführung am darauffolgenden Tag, am 24. März, zur gleichen Zeit. Zwei weitere Aufführungen folgen dann am 19. und 20. April 2024.
Karten gibt es hier: https://www.entertix.ro/evenimente?s=teatrul+german
Die schöne Beatrice aus Turin begibt sich auf die Suche nach
ihrem Geliebten Florindo, der unter Mordverdacht steht und untergetaucht ist.
Weil wir uns im 18. Jahrhundert befinden, reist sie unerkannt in Männerkleidung
und in Begleitung des Dieners Truffaldino. Ohne voneinander Kenntnis zu haben,
kommen die beiden Liebenden in Venedig im gleichen Gasthof zusammen. Und so,
als sei es mit den bereits bestehenden Verwicklungen nicht genug, führt
Truffaldino ungewollt neue herbei, weil er sich zugleich als Diener Florindos
verdingt. Schließlich aber siegen in der erfolgreichsten Komödie Carlo Goldonis
die Liebe und die Lebensfreude.
Die Figuren des Stücks Der
Diener zweier Herren entsprechen den Vorgaben der Commedia dell’arte: Es gibt die beiden Alten Pantalone und Dottore,
dann den Arlecchino - hier Truffaldino -, und gleich zwei verliebte Paare. Zu
den wichtigsten Personen kommen der Wirt Brighella sowie die Kammerjungfer
Smeraldina hinzu. Anders als in der klassischen Stegreifkomödie verkörpern die
Personen jedoch nicht nur Ideen oder Typen, sie sind weitgehend
individualisiert. Goldoni, dem Molières Sitten- und Charakterkomödien als
literarische Vorbilder dienten, und dessen Sympathie Smeraldina und Truffaldino
gilt, porträtiert hier den Aufstieg des Bürgertums.
Der Regisseur Niky Wolcz sagte über das Stück, das authentisch mit Masken aufgeführt wird:
”Die Masken
und die Standbilder, die Goldoni zunächst abgeschafft hatte, kehren in Der
Diener zweier Herren zurück. Es heißt oft, dass die Maske in der Commedia
dell’arte etwas verdeckt. Sie gilt als unpsychologisch, doch sie ist sehr
psychologisch, sie konzentriert in einer grotesken Form die Hauptmerkmale der
Figuren. Es geht um Enthüllung, nicht um Verhüllung. Die Maske denunziert die
Figur, sie setzt hier zugleich alte Traditionen des Theaters fort, sie
übernimmt Archetypen.”
Der italienische Komödiendichter Carlo Goldoni wurde 1707 in Venedig geboren und starb 1797, wenige Jahre nachdem die Französische Revolution das Zeitalter des Bürgertums einläutete. Es ist zugleich eines der Aufklärung, in dem sich die gebildete Schicht mit Fragen der Bürger- und der Menschenrechte befasste, und in dem man sich immer mehr von der Ideologie der Kirche löste. „Cogito, ergo sum”, hieß es bereits im 17. Jahrhundert bei Descartes: Man entdeckte sich als Individuum, die Ratio bestimmte das Weltbild.
Goldoni war als Autor sehr produktiv, selbst wenn viel davon
nach gängigen Mustern entstand. Er studierte Philosophie und
Rechtswissenschaften, wandte sich früh dem Theater zu und arbeitete unter
anderem als Hausdichter am Teatro Sant’ Angelo in dem für seine Zeit unfassbar
reichen Venedig, in dem das Theater und die Oper blühten. Die Rivalität mit
Carlo Gozzi ließ ihn dem Ruf des französischen Königs an die Comédie Italienne
nach Paris folgen. Dort gelang es ihm, die traditionelle Stegreifkomödie zu verdrängen
und einen die Gesellschaft widerspiegelnden Stil zu etablieren. Er hinterließ
150 Komödien, fünf Tragödien, Szenarien für Schauspieler sowie Libretti.
Goldoni führte das Theater in die Moderne.
Mit: Rareș Hontzu, Isa Berger, Boris Gaza, Richard Hladik, Alma Diaconu, Robert Bogdanov-Schein, Franz Kattesch, Silvia Török, Harald Weisz, Daniel Ghidel, Aida Olaru, Radu Brănici, Simona Vintilă, Tatiana Sessler-Toamni, Yannick Becker, Thomas Kattesch (invitat) Mina Șelariu (als Gast), Ștefan Bogdan (als Gast), Eva Bancea (als Gast), David Săracu (als Gast), Corina Fratuțescu, Adelina Cătană, Matei Bumbescu, Adrian Georgescu, Dumitru Părpăluță, Alexandru Pacev.
Spielleitung:
Niky Wolcz
(als Gast)• Bühne: Helmut Stürmer
(als Gast) • Kostüme: Ioana Popescu
• Video: Cristian Ienciu • Light-Design: Cosmin Anania • Sprecherzieherische Betreuung: Ulrike
Schulze (als Gast) • Regieassistenz: Isolde
Cobeț • Bühnenbildassistenz,
Gesichtsmasken und Requisiten: Fehervári Zsolt (als Gast) • Musikalische Vorbereitung: Roxana
Ardeleanu (als Gast) • Schminke:
Bojita Ilici • Perücken - Styling:
Lucia Preda (a.G.) • Inspizienz:
Cătălin Tănase.
In diesem Frühjahr sehen wir Sie in Venedig auf der Bühne des Deutschen Theaters!